Rote Karte für Menschenrechtsverstöße durch polnische Transportunternehmen

Lesezeit: ~ 1 Minute(n), 6 Sekunde(n)

Die Discounterkette Aldi Süd forderte in einem Schreiben seine Lieferanten auf, keine Aufträge mehr an die polnischen Transportfirmen Mazur, Lukmaz und Agmaz zu vergeben. In seiner Begründung führt Aldi Süd u.a. das seit Anfang 2023 geltende Lieferkettengesetz an. Diesem zufolge müssen Unternehmen sicherstellen, dass sich ihre Auftragnehmer an Standards zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz halten und dementsprechend ihrer Sorgfaltspflicht entlang der gesamten Lieferkette nachkommen.

Zudem seien Menschenrechte und Umweltschutz „Kennwerte der Unternehmenskultur“ und auch von seinen Geschäftspartnern fordert Aldi Süd „die Einhaltung der menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten“, teilte eine Sprecherin von Aldi Süd mit. Da die beiden Firmen des polnischen Speditionsunternehmers Lukasz Mazur, zu denen laut Aldi Süd, zu keinem Zeitpunkt eine direkte Vertragsbeziehung bestand, „potenzielle Verstöße bisher nicht vollumfänglich aufgeklärt“ haben, zeigte Ihnen Aldi Süd die Rote Karte.

LKW-Fahrer streikten Monate auf Rastplatz Gräfenhausen, Mazur schickte „Rollkommando“.

Dass die Verletzungen der Menschenrechte durch polnische Transportunternehmen nicht aus der Luft gegriffen sind, zeigt nicht zuletzt ein Großeinsatz der Polizei am Karfreitag 2023 auf der Autobahnraststätte Gräfenhausen in Südhessen, wie hessenschau.de berichtet: Um die rund 50 Lkw-Fahrer einzuschüchtern, die seit Tagen auf der Raststätte streiken, versuchte sich ein polnischer Firmeninhaber in Begleitung mehrerer Personen Zutritt zu den abgestellten Lkws zu verschaffen. Mit panzerähnlichen Fahrzeugen und schusssicheren Westen gleich die Delegation dabei eher einer paramilitärischen Einheit, denn einer Abordnung einer Spedition.

Artikel teilen