Anwalt: „Jan Bergrath war nie Mitarbeiter des ETM-Verlags oder des FERNFAHRER“
Ein offener Brief von Camion Pro an den ETM-Verlag schlägt Wellen: Der Journalist Jan Bergrath droht Camion Pro nun mit gerichtlichen Schritten und lässt durch seinen Anwalt Erstaunliches mitteilen.
Camion Pro hatte an den Chefredakteur des „FERNFAHRER“ und den Verlagsleiter einen offenen Brief geschrieben, in dem sich der Berufsverband über Recherchemethoden und Stil des ETM- Journalisten Jan Bergrath beklagte. Der Berufsverband sprach in dem Brief auch offen die Einschätzung aus, dass Jan Bergrath zu einer Belastung für die Branche wird, und bat um die sofortige Einstellung von „Jans Blog“.
Der ETM-Verlag hat zu den Vorwürfen bisher keine Stellung genommen, allerdings drohte Bergrath nun über seinen Anwalt mit „gerichtlichen Schritten“. Verblüffend ist aber, gegen welche Aussage Bergrath offenbar vorgehen will.
In einem Fax an den Berufsverband verwehrte sich der Anwalt unter anderem gegen die Einschätzung von Camion Pro, dass sein Mandant die Position im ETM-Verlag für seine Kleinkrieg gegen Branchenangehörige benutzt und „Gülle-Journalismus“ verbreite. Der Anwalt begründet das aber unter anderem mit einer verblüffenden Feststellung:
Jan Bergrath, war nie Mitarbeiter des ETM-Verlags und des „FERNFAHRER“?
„Hierzu ist mitzuteilen, dass mein Mandant zu keinem Zeitpunkt Redakteur oder Mitarbeiter des ETM-Verlags und des FERNFAHRERS war“, stellt der Jurist klar. Wer allerdings unter dem Namen „Jan Bergrath“ seit Jahren für den ETM-Verlag in Jans Blog diskreditierende Berichte über Camion Pro, das ZDF oder eine renommierte Universität und andere Personen aus der Transportbranche schreibt sowie „schräge“ Rechercheergebnisse verbreitet, lässt die Anwaltskanzlei in dem Schreiben offen.
Auslöser für den offenen Brief des Berufsverbands Camion Pro war ein Kommentar des Fachjournalisten zu einer Diskussionsveranstaltung auf der IAA Nutzfahrzeuge. In dem Kommentar kanzelte Bergrath die Veranstaltungsteilnehmer – darunter der belgische Hauptkommissar Lausberg – regelrecht ab. Den Moderator versuchte der ETM-Journalist über seinen angeblichen Wohnsitz in der Ukraine zu diffamieren. Auch den Mitorganisator Udo Skoppeck versucht Bergrath mit sachfremden Abhandlungen offenbar herabzusetzen.
Günstlingsjournalismus und Deutungshoheit
Ein Beteiligter äußerte gegenüber Camion Pro: „Bergrath war nicht auf das Podium eingeladen und musste als Zuschauer der Veranstaltung beiwohnen. An dem Punkt war mir klar, dass Bergrath die Veranstaltung in Grund und Boden schreiben würde. Wenn Jan Bergrath auf das Podium gedurft hätte, wäre auch der Bericht anders ausgefallen. Dass er aber die Menschen persönlich niedermacht ist einfach nur ekelhaft.“
Der Kommentar zur IAA-Veranstaltung war aber nur der Auslöser. Der Berufsverband beobachtet seit Jahren einer Berichterstattung durch Bergrath, die nur schwerlich mit den Pressekodex zu vereinbaren ist.
Journalistisch übergriffig und hart an der „Fake News“
„Bergraths Berichterstattung ist teilweise eindeutig journalistisch übergriffig und von persönlichen Angriffen geprägt sowie herabwürdigend und ehrabschneiden. Mit Journalismus und Meinung hat das nichts mehr zu tun. Bergrath geht es offenbar darum, Personen zu verletzen und lächerlich zu machen, die ihm unbequem sind. Nach unserer Beobachtung versucht sich Bergrat bei seinen Lesern als so eine Art ‚Guru‘ darzustellen, der allein weiß, was richtig und wahr ist. Wer andere Meinungen formuliert, wird ‚weggebissen“ und mit unsauberen Recherchen und persönlichen Angriffen überzogen. So etwas verbietet sich für einen Journalisten“, kommentiert Andreas Mossyrsch von Camion Pro. Tatsächlich hatte Bergrath auch den Berufsverband bereits 2016 wegen dessen Enthüllungen über manipulierte Lkw-Abgasanlagen scharf attackiert. Der Vorstand wurde („Ein Mann sieht blau") mit einem „Psychopathen“ verglichen und die Recherchen des Verbands als komplett wertlos dargestellt. Dem ZDF, das das Thema 2017 zusammen mit Camion Pro in das Abendprogramm brachte, warf der Fachjournalist daraufhin zumindest indirekt vor, die Aufnahmen manipuliert zu haben. Der Universität Heidelberg, die die Recherchen von Camion Pro und ZFD wissenschaftlich untermauerte, bescheinigte der skurrile Journalist fragwürdige Messmethoden.
Bergrath ist nicht nur peinlich, sondern gefährlich!
„Wenn Menschen ‚Lügenpresse' skandierend durch unser Straßen ziehen, ist das Letzte, was wir in diesem Land brauchen, ein Journalist, der dem ZDF falsche Berichterstattung vorwirft! Es ist mir unverständlich, wie ein seriöser Verlag so einen Autor veröffentlichen kann. Der ETM Verlag macht sich in dieser Sache aus meiner Sicht zu einer ‚Beschützenden Werkstätte‘ für einen drittklassigen Journalisten", so Mossyrsch weiter.
Warum bestreitet Bergrath, Mitarbeiter des ETM-Verlags zu sein?
Zur anwaltlichen Feststellung, Bergrath sei nie Mitarbeiter des ETM-Verlags gewesen, erläutert Andreas Mossyrsch: „Es ist eine beliebte Vorgehensweise von Anwälten. Wenn man Aussagen nicht angreifen kann, versucht man über ‚Nebenkriegsschauplätze‘ falsche Aussagen zu konstruieren und so, bei Gericht, eine Einstweilige Verfügung zu erwirken. Das Bergrath für den ETM Verlag tätig ist, ist ja offenkundig (Siehe Bilder). Ob man seine Tätigkeit als Journalist, Autor oder sonst wie bezeichnet, oder ob er hauptberuflich, als Freier-Mitarbeiter oder als 1-€-Kraft tätig ist, ist aus unserer Sicht nicht entscheidend. Die Bezeichnung des Arbeitsverhältnisses stellt in diesem Zusammenhang keine Schmähkritik da! Alle weitern Aussagen sind beweisbar oder oder Ausdruck unserer persönlichen Meinung.
Schreiben an den ETM Verlag
Sehr geehrter Herr Trost,
sehr geehrter Herr Rosenberger,
wie schon mehrfach in der Vergangenheit zu beklagen war, ist ihrem Mitarbeiter Herrn Bergrath wohl jedes Gespür abhanden gekommen, was Lesern eines seriösen Verlags noch zuzumuten ist. Ich nehme an, dass die jüngsten Ausfälle gegen Repräsentanten der Branche wohl Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein müssen.
Ich möchte Sie bitten, sich den Bericht „Klassische Feindbilder auf der IAA? https://www.eurotransport.de/artikel/gewerkschaftskreise-gegen-verband-klassische-feindbilder-10430678.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=update anzusehen und die nötigen Schritte einzuleiten. Ich halte es für unerträglich, wie Herr Bergrath seit Jahren gegen verschiedene Personen und Einrichtungen zum Beispiel um die Deutungshoheit in Fragen des Sozialdumpings oder des AdBlue-Betrugs Kleinkrieg führt, Herr Bergrath wird langsam zu einer ernsten Belastung für alle, die in der Branche (unabhängig von Bergrath) etwas bewegen wollen.
Ich möchte Ihnen einige Fragen stellen und Ihre Antworten in einem Bericht verwenden.
Ist Ihnen bekannt, dass Herr Bergrath die Veranstaltung vorzeitig verlassen hat, und somit bei entschiedenen Passagen nicht anwesend war?
Ist Ihnen bekannt, dass auf der Veranstaltung eine Fortführung der Gespräche vereinbart wurde?
Wie schätzen Sie den Bericht in Jans Blog, „Klassische Feindbilder auf der IAA?“, ein?
Würden Sie zustimmen, dass die Berichterstattung von Herrn Bergrath, insbesondere unter diesen Gesichtspunkten, irreführend und tendenziell nicht objektiv ist?`
Halten Sie die Bemerkungen über Raymond Lausberg, André Sahorn, Udo Skoppeck und meine Person noch für seriösen Journalismus?
Speziell zu André Sahorn: Was hat der Wohnort des Moderators in diesem Bericht zu suchen?
Würden Sie zustimmen, dass der Bericht teilweise persönlich verletzend, herabwürdigend und geeignet ist bzw. das Ziel hat, Personen zu diskreditieren?
Denken Sie, dass der Bericht auf dem Niveau geschrieben ist, den Sie sich für Ihren Verlag wünschen?
Ich möchte Sie im Interesse Ihres Verlages auffordern, Jans Blog unverzüglich abzuschalten! Wie stehen Sie zu dieser Forderung?
Ich möchte Sie bitten, meine Fragen bis zum 17.10. zu beantworten. Verstehen sie mein Schreiben bitte als Presseanfrage.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Mossyrsch
Camion Pro e.V. Deutschland